Über die Viskosität kupferammoniakalischer Lösungen von Cellulose

Zusammenfassung

Es wurde die Viskosität von Celluloselösungen verschiedener Konzentrationen inSchweizers Reagens gemessen. Die Messungen wurden an Linters und an Abbauprodukten derselben ausgeführt. Präparate von verschiedenem Abbaugrad wurden durch Regenerierung der Cellulose aus Alkalicellulose nach verschiedener Reifungsdauer hergestellt. Dabei ergab sich folgendes:

• 1. Unter Abschluß von Tageslicht und Sauerstoff können die Durchflußzeiten bis auf ±1.5 % genau gemessen werden, wobei die Viskosität der Lösungen unter diesen Bedingungen während mehrerer Stunden konstant bleibt.

• 2. Die spezifische bzw. reduzierte Viskosität nimmt im allgemeinen mit steigender Konzentration zu. Diese Zunahme ist desto geringer, je stärker das untersuchte Produkt abgebaut ist.

• 3. Die spezifische bzw. reduzierte Viskosität ist im Temperaturintervall von 20 bis 24° C von der Meßtemperatur unabhängig.

• 4. Die Viskosität nimmt bei steigender Reifungstemperatur bedeutend ab.

• 5. Die spezifische Viskosität nimmt bei steigender Reifungsdauer ab, wobei die schnellste Abnahme während der ersten 12 Stunden erfolgt.

• 6. Die reduzierte Viskosität weist im Einklang mit den Ergebnissen vonKratky undSaito eine innerhalb der Meß-genauigkeit lineare Abhängigkeit von der Konzentration auf.

• 7. Die gemäß der hydrodynamisch begründeten GuTHschen Beziehung berechneten Achsenverhältnisse l/d sinken regelmäßig mit abnehmender Viskosität, d. h. mit zunehmenden Abbaugrad der Cellulose. Eine dafür notwendige Bedingung stellt die symbate Abnahme des Parameters A der Gleichung$\frac{{\eta _{sp} }}{c} = A + Bc$ mit der Viskosität dar.