Zusammenfassung
Durch einen Versuch wird festgestellt, daß von zwei Infeldern, welche lichtstärker als das Umfeld sind, bei binokularer Betrachtung das lichtschwächere unterdrückt wird und das lichtstärkere wettstreitlos in der Gesichtsvorstellung erscheint. Von zwei Infeldern, die lichtschwächer als das Umfeld sind, behauptet sich wettstreitlos das lichtschwächere. Wettstreit tritt immer dann auf, wenn das eine Infeld lichtstärker und das aridere lichtschwächer als das Umfeld ist.
Ausgehend von einer Dreikomponententheorie sind zu dem Versuch tonfreie Farben gewählt worden. Bei diesen reagieren die drei Komponenten in gleicher Weise und in gleichem Maße. Es kann deshalb vorausgesetzt werden, daß das bei tonfreien Farben beobachtete Verhalten auch für jede einzelne der drei Komponenten Geltung hat und somit die Grundlage für das binokulare Farbensehen darstellt.
In der Tatgelingtes, mit Hilfe der obigen Versuchsergebnisse und im Anschluß an unsere theoretischen Vorstellungen des Lichtsinnes die wichtigsten Erscheinungen des binokularen Farbensehens theoretisch zu erklären.
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Fleischer, E. Experimentelle Grundlage des binokularen Farbensehens. Pflügers Arch. 228, 724–730 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01755538
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01755538