Zur Frage der Existenz eines lipoidlöslichen Thymushormons

Schluβfolgerung (zugleich Zusammenfassung)

Aus allen unseren Versuchen müssen wir folgern, daβ die Existenz eines lipoidlöslichen Thymushormons keineswegs als gesichert angesehen werden kann. Wir haben nach den Angaben vonBomskov eine Reihe von Extrakten hergestellt und diese bezüglich ihrer Wirkung auf das Leberglykogen der Ratte sowie auf die Glucosetoleranz des Hundes geprüft.

Nach subcutaner Injektion von 200 mg Extrakt in Sesamöl zeigte sich niemals in eindeutiger Weise ein Absinken des Leberglykogens. Ebensowenig gelang dies mit einem uns von Dr.Bomskov gelieferten Extrakt. Dagegen sank das Leberglykogen bei intraperitoneal behandelten Ratten gegenüber den Kontrollratten deutlich ab. Allerdings war auch dies nur bei 2 von 4 Extrakten der Fall. Im gleichen Sinne wirkte jedoch ein entsprechend hergestellter Milzextrakt, so daß der nach intraperitonealer Injektion von Thymusextrakt in einigen Fällen erzielte Effekt nicht als spezifisch für den Thymus angesehen werden kann.

Die Glucosetoleranz von Hunden, die mit Thymusrohextrakt in derBomskovschen Dosierung behandelt worden waren, ergab keine auffallenden Veränderungen. Einen ungewöhnlichen hohen Anstieg des Blutzuckers auf die Glucosebelastung hin, so wie dasBomskov undSchweiger beschrieben haben, konnten wir nicht sehen. Die Befunde nach Verfütterung von Gesamtthymus waren so widersprechend, daß sie zur Stützung der Existenz eines lipoiden Thymushormons nicht herangezogen werden können.