Zusammenfassung
Versuche über die nach mechanischer Drosselung des arteriellen Blutstroms auftretende reaktive Hyperämie ergaben:
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1.
Die reaktive Hyperämie ist ebenso wie die Arbeitshyperämie durch physiologische Gabe von Adrenalin nicht zu unterdrücken.
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2.
Das Fehlen der Adrenalin-Vasokonstriktion nach Drosselung einer entnervten Extremität zeigt, daß nach der Entdrosselung ein funktioneller Zustand der Gefäße besteht, der dem der „reaktiven Hyperämie“ entspricht, auch wenn die Mehrdurchblutung selbst fehlt. Dieser Befund spricht für eine lokal-chemische Auslösung der reaktiven Hyperämie. Die Erweiterung der Arteriolen wird wahrscheinlich auf nervösem Wege im Sinne eines rein peripheren Axonreflexes erfolgen.
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3.
Nach der Entnervung wird mit zurückkehrendem Tonus der Gefäße wieder eine reaktive Hyperämie sichtbar.
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4.
Die Rolle der Dauer und des Ausmaßes der Drosselung für die reaktive Hyperämie wird erörtert und untersucht.
Literatur
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Mercker, H., Urbig, G. Über die Abhängigkeit der reaktiven Hyperämie von der Benervung. Pflügers Arch. 245, 756–763 (1942). https://doi.org/10.1007/BF01755236
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