Zusammenfassung
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1.
Untersuchungen der Gewebsatmung an Lebergewebe von WinterschlÄfern in vitro nachWarburg ergaben, da\ der Sauerstoffverbrauch lediglich von der Versuchstemperatur abhÄngt. Der Sauerstoffverbrauch bei einer bestimmten Temperatur ist derselbe, gleichviel ob das Gewebe einem winterschlafenden Tiere oder einem wachen Tiere entnommen wurde, ist also unabhÄngig vom Funktionszustande des Organs.
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2.
Für die Gewebsatmung des Gewebes der WinterschlÄfer, bei denen Variationen in der Körpertemperatur unter physiologischen Bedingungen vorkommen, wie für die Gewebsatmung der anderen SÄugetiere gilt für die TemperaturabhÄngigkeit die R.G.T.-Regel.
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3.
Dieser Befund stützt die Theorie vonGrafe, wonach die Eigengewebsatmung eine konstante Grö\e sei, die durch die Korrelations-mechanismen dem Energiebedarf des Gesamtorganismus angepa\t wird.
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4.
Diese Ergebnisse geben einen Anhaltspunkt dafür, da\ die Organe der WinterschlÄfer sich in ihrer FunktionsabhÄngigkeit von der Temperatur genau so verhalten wie die Organe verwandter, vollkommen homoiothermer Tierarten, da\ also die Ursache der den WinterschlÄfern eigenen AnpassungsfÄhigkeit nicht in den StÄtten der Produktion calorischer Energie, sondern in den höheren Zentren bzw. den nervösen und hormonalen Korrelationsmechanismen zu suchen ist.
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5.
Das beim WinterschlÄfer vorkommende braune Fettgewebe zeigt im Gegensatz zum wei\en Fettgewebe einen merklichen Sauerstoffverbrauch in vitro.
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Fleisehmann, W. BeitrÄge zur Physiologie der Gewebsatmung nach Untersuchungen an WinterschlÄfern. Pflügers Arch. 222, 541–547 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01755142
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01755142