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Ultramikroskopische Befunde am Ischiadicus des Frosches (Norm, Einwirkung von Elektrolyten, Narkose) in ihrem VerhÄltnis zu den Feststellungen am fixierten PrÄparate

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Für die Beurteilung der Achsenzylinderhüllen ist die ultramikroskopische Untersuchung wegen der in hohem Ma\e störenden BeugungsphÄnomene im allgemeinen im Nachteil gegenüber der gewöhnlichen Beobachtung im Hellfeld. Dagegen erlaubt sie einen tieferen Einblick in die Struktur des Achsenzylinders, wenigstens in dem negativen Sinne, da\ kontinuierliche, aus gleichmÄ\ig dichter Substanz bestehende Primitivfibrillen nicht gefunden werden. Die Partikelchen, die des öfteren in Reihen angeordnet erscheinen, sind vielleicht gar nicht als prÄexistente Formelemente (Micellarstruktur) anzusprechen, denn es bleibt immerhin möglich, da\ man es bei ihnen schon mit einer SchÄdigung der Nervenfaser und dem Beginn einer Koagulation zu tun hat.

  2. 2.

    Infolge des Umstandes, da\ sich etwaige Absterbeprozesse wÄhrend der ultramikroskopischen Durchmusterung der PrÄparate der Kontrolle entziehen und auch die Nervenfasern eines und desselben PrÄparates keinen einheitlichen Charakter zeigen, ermangeln RückschlÄge auf eine kolloidale Beeinflussung durch Natrium- und Kaliumionen oder durch die Narkotica einer genügend zuverlÄssigen Grundlage.

  3. 3.

    Hingegen gelingt am fixierten PrÄparate auch bei Berücksichtigung aller Kautelen der Nachweis für die Richtigkeit der FeststellungHöbers bezüglich der Differenzen zwischen den Achsenzylindern des Natrium- und Kaliumnerven. Allerdings handelt es sich dabei kaum um so einfache kolloidale ZustandsÄnderungen wie Verdichtung bzw. Auflockerung, sondern sehr wahrscheinlich um eine chemische Reaktion, nÄmlich die Bildung von Proteinaten.

  4. 4.

    Die Narkose ist, wie sich bei geeigneter Methodik gleichfalls am fixierten PrÄparate, und zwar auf direktem Wege, dartun lÄ\t, mit kolloidalen VerÄnderungen im Axoplasma verbunden. Es ist anzunehmen, da\ das Axoplasma im allgemeinen in der Narkose gerinnungsfördernden Einflüssen in stÄrkerem Grade unterliegt, vielleicht auch umgekehrt auflockernden Faktoren einen grö\eren Widerstand entgegensetzt. — Die kolloidale Einwirkung erstreckt sich über den Gesamtquerschnitt des Achsenzylinders; man ist nicht berechtigt, das histologische Substrat vorbehaltlos für eine Theorie über das Verhalten von Grenzmembranen zu verwerten.

  5. 5.

    Das Axoplasma erfÄhrt bei der Narkose nicht lediglich sekundÄr eine Einengung durch Quellung der Markscheide oder eine Retraktion infolge verÄnderter OberflÄchenspannung, verrÄt vielmehr eine hiervon unabhÄngige selbstÄndige Reaktion.

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Auerbach, L. Ultramikroskopische Befunde am Ischiadicus des Frosches (Norm, Einwirkung von Elektrolyten, Narkose) in ihrem VerhÄltnis zu den Feststellungen am fixierten PrÄparate. Pflügers Arch. 222, 493–509 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01755138

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