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Experimentalstudien am Nervensystem

XII. Mitteilung. über die Beziehung der Blickbahn zu den Vestibulariskernen

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Beiderseitige Vestibulariskernverletzung bei Hunden und Katzen Ändert den Effekt der Reizung der frontalen Augenmuskelzentren wesentlich. Falls überhaupt Augenbewegungen zustande kommen, sind an Stelle der normalen, vorwiegend horizontalen, konjugierten Deviation zur ungereizten HemisphÄre nun Vertikalbewegungen (manchmal bei inkompletter Vestibulariskernverletzung horizontale oder rotatorische Bewegungen zur Reizseite) zu beobachten.

  2. 2.

    Ähnlich führt auch Durchschneidung des hinteren LÄngsbündels im vordersten Teil der Brücke vor allem zu Auftreten vertikaler Augenbewegungen bei Rindenreizung.

  3. 3.

    Es ist anzunehmen, da\ insbesondere für die horizontalen Augenbewegungen die corticalen Impulse nach Umschaltung in den Vestibulariskernen resp. durch Vermittlung von Neuronen dieser Kerne ins hintere LÄngsbündel eintreten. In den Vestibulariskernen dürfte sowohl für die labyrinthÄren als auch für die corticalen Erregungen eine Erregungsumschaltung in der Form stattfinden, da\ erregende Impulse in jenes hintere LÄngsbündel geleitet werden, nach dessen Seite die konjugierte Augendeviation ausgelöst wird, wÄhrend die Ursprungszellen der ins gegenseitige hintere LÄngsbündel tretenden Fasern nur so weit abgeschwÄchte Impulse empfangen, da\ eine Hemmung der von diesem Bündel abhÄngigen Antagonisten der die Augendeviation ausführenden Muskeln stattfindet.

  4. 4.

    Für das Zustandekommen der corticalen Innervation vertikaler Augenbewegungen scheint die Intaktheit der Vestibulariskerne resp. ihrer Verbindung mit den mesencephalen Augenmuskelkernen durch das hintere LÄngsbündel nicht nötig, so da\ anzunehmen ist, da\ der Impuls für diese Bewegungen vom Cortex zu diesen Augenmuskelkernen zum Teil wenigstens auch ohne Vermittlung der Vestibulariskerne geleitet werden kann.

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Spiegel, E.A., Teschler, L. Experimentalstudien am Nervensystem. Pflügers Arch. 222, 359–370 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01755123

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