Zusammenfassung
Im Gegensatz zur mechanischen Drosselung der zuführenden Arterie wird in den Extremitäten bei der pressorisch-reflektorischen Drosselung des Blutstromes über den Carotissinus mit abnehmender Durchblutung die O2-Ausnützung des Blutes gesenkt.
Die Ausnützungssenkung tritt auch auf, wenn im pressorischen Reflex die Durchblutung nicht oder nur wenig verändert wird, ja sogar im Falle einer druckbedingten Mehrdurchblutung.
Der O2-Ausnutzungssenkung entspricht eine größenordnungsmäßig gleiche Minderung der Wärmeproduktion im Versuchsgebiet. Sie wird daher als tatsächliche Stoffwechselsenkung gedeutet.
Durch Wärmemessungen läßt sich ausschließen, daß die Minderung der O2-Ausnutzung des Blutes etwa ausschließlich durch arterio-venöse Anastomosen oder dgl. zustande kommt.
Die Minderung des O2-Verbrauches und der Wärmeproduktion kommt auf nervösem Wege zustande.
Die reflektorisch-nervöse Drosselung hat also sehr viel mehr zu bedeuten als eine bloße „Kreislaufeinschränkung“ in den Erfolgsgebieten.
Literatur
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Die Untersuchungen wurden gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
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Rein, H., Schneider, M. Die lokale Stoffwechseleinschränkung bei reflektorisch-nervöser Durchblutungsdrosselung. Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. 239, 464–475 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01755017
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