Zusammenfassung
Bei der Hämolyse durch destilliertes Wasser von Gesamtblut oder gewaschenen roten Blutkörperchen von Kaninchen, Hund, Rind und Katze wird eine stark vasodilatatorisch wirkende Substanz frei. Solches hämolysiertes und wieder isotonisch gemachtes Blut bewirkt, dem arteriellen Blut in der Menge von 1∶500 zugesetzt, starke Vasodilatation. Diese vasodilatierende Substanz wird durch ein im Blute vorhandenes Ferment im Verlauf von Stunden teilweise zerstört, durch Kochen kann hingegen die Zerstörung vermieden werden. Die Substanz ist bei angenähert neutraler Reaktion kochbeständig, dialysabel, ziemlich unempfindlich gegen Sauerstoff, unlöslich in Äther, Chloroform und Aceton.
Das hämolysierte Blut, sowie auch das Filtrat nach Kochen, bewirkt außer Vasodilatation auch Blutdrucksenkung, Gefäßverengerung am überlebenden Kaninchenohr, löst ascendierende gefäßerweiternde Reflexe aus, bringt den überlebenden Meerschweinchenuterus und Arterienstreifen zur Kontraktion und hemmt die Automatie des isolierten Kaninchendarmes.
Das wirksame Prinzip ist nicht identisch mit Acetylcholin, Histamin, Adenosin und Adenylsäure.
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Fleisch, A. Über eine gefäßerweiternde Substanz der Erythrocyten. Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. 239, 345–353 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01755006
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