Zusammenfassung
Durch genaue histologische Untersuchung der Lymphknoten bei Erhängten wurde festgestellt:
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1.
In den Lymphknoten des Halses ober- und unterhalb der Strangfurche entstehen außer eventueller Hyperämie und Stase auch Blutungen. Sie finden sich in allen Lymphknoten von den obersten bis zu den supraclaviculären. Damit ist ein (mikroskopisches) Zeichen gefunden, das im Gegensatz zu den bisher bekannten bei lebend Erhängten unseren Untersuchungen nach stets vorhanden ist.
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2.
Bei der Erdrosselung liegen anscheinend ähnliche Verhältnisse vor.
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3.
Erhängung von Tieren erzeugt in den Halslymphknoten Blutungen wie beim Menschen.
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4.
An aufgehängten Leichen lassen sich mitunter auch Blutungen erzeugen, aber diese haben keinen destruierenden Charakter.
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5.
Die Blutungen entstehen durch die mechanische Wirkung des Strangwerkzeuges während der Erhängung und nicht infolge pathologischer Stauung oder postmortaler Blutsenkung.
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6.
Das Vorhandensein von Blutungen kann ceteris paribus als ein wichtiger Beweis für die im Leben erfolgte Erhängung gelten, wenn anderweitige Blutungen ausgeschlossen werden können.
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Jankovich, L., Incze, J. Blutungen in den Lymphknoten des Halses beim Erhängungstod. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 20, 122–133 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01753744
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01753744