Zusammenfassung
Untersucht wurde das phänomenale Korrelat des Blickaktes unter besonderen Bedingungen: Als Reizquelle wurde eine rotierende Lichtpunktreihe geboten, die bei ruhendem Blick phänomenal zu einer kontinuierlichen Linie verschmolz. Eine indifferente Marke in wechselnder Vertikaldistanz war Ziel bzw. Ausgangspunkt der Blickbewegung. Als grundsätzlich wichtigstes Ergebnis unserer Experimente zeigte sich diezeitlich vom objektiven Ablauf der Reizeinwirkung auf der Retina wesentlich abweichende Geschehensfolge im Phänomenalen. Damit erscheint die numerische Zeit als Achse mechanistisch-kausalen Wirkungszusammenhanges aufgehoben.
Es wird an ihrer Stelle eine biologische Zeit als genetisches Prinzip lebendigen Geschehens eingeführt. Von diesem Ansatz her, der also aus dem Erleben entwickelt ist, wird eine adäquatere Darstellungsform des Geschehens im Lebendigen versucht.
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Auersperg, A.P., Sproekhoff, H. Experimentelle Beiträge zur Frage der Konstanz der Sehdinge und ihrer Fundierung. Pflügers Arch. 236, 301–320 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01752345
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