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Histochemische Untersuchungen über die Ablagerungsweise von Gold und Blei innerhalb des Organismus

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Von den beiden Schwermetallen, Gold und Blei, sind Hydrosole, komplexe Verbindungen und ionogene Bleisalze intravenös an Kaninchen injiziert worden.

Die Goldverbindungen zeigen dieselbe histotopographische Ablagerungsweise wie die der entsprechenden Typen von Eisenverbindungen. Das heißt: die Hydrosole werden selektiv ins R.E.S. aufgenommen, während die komplexen Salze eben in den Parenchymzellen zum Eindringen gelangen. Zwar findet man nach Zufuhr von Na-aurothiosulfat ganz erhebliche Goldmengenin den gewundenen Harnkanälchen erster Ordnung.

Die Bleiverbindungen — sowohl in ionogenem als kolloidem Zustand nebst Lösungen, die komplex gebundenes Blei enthalten — zeigen im großen und ganzen ähnliche Verhältnisse. Das kolloidale Blei wird hauptsächlich im R.E.S. abgelagert; die komplexen Bleiverbindungen haben wir ebenso im R.E.S., vorwiegend aber in den Parenchymzellen und ganz besonders in den Nieren als Körnchen von Mittelgröße gefunden. Die letztgenannte Speicherungsärt finden wir auch beim Bleiacetat, dessen Ablagerungenbesonders ausgeprägt im dicken Schenkel der Henleschen Schleife und im Schaltstück nachzuweisen waren (Abb. 6).

Zwischen den Gold- und Bleiverbindungen gibt es also, von den verschiedenen Befunden innerhalb der Niere abgesehen, noch einen Unterschied: das Fehlen scharfer Scheidung zwischen den jeder verwendeten Bleiverbindung entsprechenden typischen Ablagerungsweisen. Es muß deshalb nochmals betont werden, daß die Schätzung der betreffenden Ergebnisse eine recht schwierige ist: erstens, weil sich die Bleiverbindungen innerhalb des Organismus sehr leicht zersetzen, wobei die reinen Speicherungstypen gewissermaßen verwischt werden. Zweitens weil wir es bei den bleivergifteten Tieren mit pathologischen Vorgängen zu tun haben, die das Speicherungsbild höchst wahrscheinlich beeinflussen können.

Von dieser Einschränkung abgesehen, zeigen aber die Ergebnisse, daß bei der Speicherung von Gold und Blei innerhalb der parenchymatösen Organe tatsächlich eine Auswahl stattfindet, die durch die Zellenart einerseits und den physikalisch-Chemischen Charakter der intravenös injizierten Metallverbindung andererseits bedingt ist.

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Henriques, V., Okkels, H. Histochemische Untersuchungen über die Ablagerungsweise von Gold und Blei innerhalb des Organismus. Pflügers Arch. 225, 364–371 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01752119

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