Zusammenfassung
Als Physiologe ist man häufig gezwungen, zur künstlichen Reizung lebender Substanz elektrische Ströme bestimmter Art und Kurvenform anwenden zu müssen. Die Erzeugung solcher Ströme ist oft mit sehr großen methodischen Schwierigkeiten verknüpft. Es wurde deshalb eine Anordnung entwickelt, die es gestattet, jede beliebige elektrische Stromform, soweit sie zunächst für Reizungsversuche im physiologischen Laboratorium in Frage kommt, herzustellen. Das Prinzip der Anordnung ist folgendes: Die an sich bekannte Kurvenform des Reizstromes wird in proportionale Beleuchtungsänderungen der lichtempfindlichen Schicht einer gasleeren lichtelektrischen Zelle überführt. Dadurch werden der Reizstromkurve formgetreue und synchrone Änderungen des lichtelektrischen Stromes bewirkt. Die Intensitätsänderungen des Photostromes bedingen durch Beeinflussung des Steuergitterpotentials einer Elektronenröhren-Verstärkeranordnung proportionale und trägheitslos folgende Schwankungen des Anodenstromes der Verstärkerendröhre. Diese Anodenstromänderungen sind somit synchron und proportional den durch die Reizstromkurve gegebenen Beleuchtungsänderungen der lichtelektrischen Zelle, und werden, unter Ausschluß des Anodenruhestromes, dem Reizobjekt als Reizstrom zugeleitet.
In der vorliegenden I. Mitteilung werden die prinzipiellen Grundlagen der Apparatur besprochen.
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Nicolai, L. Über Reizstromerzeugung auf lichtelektrischer Grundlage. Pflügers Arch. 225, 131–144 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01752109
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