Zusammenfassung
-
1.
Es wird auf die Wichtigkeit von Versuchen hingewiesen, diedie absolute Ausscheidung fester Stoffe durch die Nieren zum Gegenstand ihrer Forschung wählen.
-
2.
Die in der Zeiteinheit ausgeschiedene Kochsalzmenge ändert sich bei geringer Wasserdiurese (unter 50 ccm in der Viertelstunde) gleichsinnig mit der gleichzeitig ausgeschiedenen Wassermenge. Bei Diuresen über 50 ccm in der Viertelstunde ändert sich die gleichzeitig ausgeschiedene Kochsalzmenge unwesentlich, nimmt fast nie zu, oft aber in wechselndem Maße ab.
-
3.
Es wird angenommen, daß die Parallelität zwischen Kochsalzund Wasserausscheidung bei kleinen Diuresen durch das beschränkte Vermögen der Nieren bedingt ist, Kochsalz zu konzentrieren. Besonders stark wächst die absolute Kochsalzausscheidung mit der Diurese, wenn zwecks ihrer Auslösung kleine Wassermengen getrunken werden; sie scheint auch stärker zuzunehmen, wenn die Versuchsperson vor dem Trinken einen starken Durst verspürt, was meistens nach NaCl-reicher Vorperiode eintritt. Durch einen plötzlichen Wasserstoß kann dieses Ansteigen der Kochsalzausscheidung oft unterdrückt werden, und es kommt im Laufe einer großen Diurese meist zur Abnahme der Kochsalzausfuhr.
-
4.
Sowohl die Kochsalzausscheidung wie auch die Molekulardiurese läßt sich durch Drosselung oder Steigerung der Zufuhr von Kochsalz bzw. harnpflichtigen Molekülen einschränken bzw. steigern.
-
5.
Diese Änderungen in der Ausscheidung werden oft nicht von gleichsinnigen Änderungen der Blutbeschaffenheit begleitet;zwischen Blutkochsalzspiegel und Kochsalzausscheidung, zwischen Molkonzentration von Blut und Harn und zwischen Molkonzentration des Blutes und Molekulardiurese muß ein ausschlaggebender kausaler Zusammenhang abgelehnt werden.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
v. Farkas, G. Studien über Nierenphysiologie. Pflügers Arch. 230, 509–525 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01752007
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01752007