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Beobachtungen über die Phlorrhizinglykosurie beim Schweine Zugleich ein Beitrag zum Probleme der Rohfaserverwertung

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Pflüger's Archiv für die gesamte Physiologie des Menschen und der Tiere Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Unsere Versuche sind an einem Ferkel ausgeführt worden, dessen Anfangsgewicht von 10 kg sich im Laufe von 4 Monaten verdreifacht hatte. Mittlere tägliche Gewichtszunahme etwa 0,30 kg. Während des größten Teiles dieser Zeit wurde das Tier bei einer kohlehydratfreien, aus Pferdefleisch, Blutmehl und Schmalz zusammengesetzten Kost gehalten.

  2. 2.

    DieAssimilationsgrenze für Traubenzucker (welche nachCarlson bei ganz jungen Ferkeln sehr niedrig liegt) fanden wir bei unserem Versuche mit 2–3 g Glykose keineswegs niedriger, sondernhöher als beim Menschen. Das Schwein scheintmit einem Zuckerüberschuβ besonders leicht fertig zu werden, wie auch Phlorrhizinversuche lehren und wie es denn auch einem schwererenPankreasdiabetes längere Zeit und leichter zu widerstehen vermag als andere Versuchstiere (Minkowski, Carlson).

  3. 3.

    Ein wesentlicher Gegensatz zwischen dem Schweine und anderen Versuchstieren offenbarte sich in dem Umstande, daß selbst große Phlorrhizinhabenper os unwirksam blieben; daß selbst nach großen und oft wiederholten Phlorrhizingaben dieD/N-Relationen auffallend klein blieben; daß endlich nur etwa die Hälfte zugeführten Traubenzuckers oder verfütterter Stärke alsExtrazucker zum Vorscheine kam.

  4. 4.

    Um die Verwertung der „Rohfaser“ und ihrer Bestandteile zum Zwecke der Zuckerbildung im Organismus zu studieren, wurde unser soweit als möglich phlorrhiziniertes Versuchstier mit durch Dialyse von Zucker befreitenRübenschnitzeln, Rohfaser, Cellulose undHydratopektin gefüttert. Diese Beobachtungen ergänzen unsere analogen Beobachtungen über dasGlykogenspeicherungsvermögen speckgefütterter Ratten: Hier wie dort waren unsere Rübenschnitzelversuche zweifellos positiv, dieRohfaserbzw. Celluloseversuche ganz negativ; die Pektinversuche waren sehr inkonstant, vielleicht vom jeweiligen Zustande der Darmflora abhängig. Wir werden annehmen müssen, daß, wenn das Schwein die „Rohfaser“ verwertet, dies eherauf dem Wege etwa einer Fettsynthese aus Gärungsprodukten alsauf dem Wege einer Zuckerbildung erfolgen dürfte.

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Fürth, O., Majer, E.H. Beobachtungen über die Phlorrhizinglykosurie beim Schweine Zugleich ein Beitrag zum Probleme der Rohfaserverwertung. Pflügers Arch. 230, 489–498 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01752005

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