Zusammenfassung
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1.
In Serienversuchen wurde nach dem colorimetrischen Verfahren vonDische-Popper dasGesamtkohlehydrat der Leber von Ratten ermittelt, welche mit Speck mit und ohne Zusatz gewisserKohlehydrate (Rohfaser, reine Cellulose, Hydratopektin) und der Natriumsalzeorganischer Säuren (Milchsäure, Essigsäure, Buttersäure, Bernsteinsäure, Valeriansäure) gefüttert worden waren, die als Gärungsprodukte bei der Rohfaserverdauung im Darm in Betracht kommen.
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2.
Bei einerSpeckfütterung kommt es in der Regel in der Rattenleber zu keiner hochgradigen Glykogenanhäufung, die sich bei mäßigen Calorienwerten (bis 21 Calorien pro 100 g Körpergewicht) unterhalb 1,4% hält und erst bei hohen Calorienwerten unter Umständen bis auf den doppelten Wert ansteigen kann.
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3.
Das glykogenbildende Vermögen vonRübenschnitzeln, die durch Dialyse von Zucker und anderen Extraktivstoffen befreit worden waren, wurde zweifellos festgestellt (Glykogenwerte von 3,0–3,6%). Dagegen kann das Vermögenchemisch reiner Cellulose eine Glykogenspeicherung, in der Rattenleber zu bewirken, nicht für bewiesen gelten.Pektinstoffe können zum Zuckeraufbau im Organismus der Ratten nur unter günstigen Umständen, die vielleicht von der Beschaffenheit der Darmflora abhängen mögen, verwertet werden.
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4.
Das Glykogenbildungsvermögen derGärungsmilchsäure erscheint sichergestellt; dagegen ergab sich kein Anhaltspunkt dafür, daß dieEssigsäure, Buttersäure, Bernsteinsäure undValeriansäure als Substrat für einen Kohlehydrataufbau im Organismus dienen können.
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Fürth, O., Majer, E.H. Über die Kohlehydratspeicherung in der Leber speckgefütterter Ratten. Pflügers Arch. 230, 475–488 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01752004
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