Zusammenfassung
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1.
Es wurden an einer Reihe von Vp. Spannungs-Kapazitäts- und Elektrizitätsmengen-Kapazitätskurven für verschiedene Muskeln angelegt und aus ihnen die Chronaxie extrapoliert.
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2.
Es ergibt sich, daß keine der bestimmten Q.C-Kurveneine gerade Linie ist. Vielmehr sind alle Schwellenkurven geknickt, so daß eine mehrfache (mindestens zweifache) Extrapolation möglich ist. Jeder Muskel hat also mindestens zwei Chronaxien, häufig noch mehr.Bourguignons Befund der doppelten Extensorchronaxie ist also für alle Muskeln zu verallgemeinern.
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3.
Die in der üblichen Weise bestimmten Chronaxien liegen in der Regel zwischen den vom gleichen Muskel durch Extrapolation gewonnenen Werten. Sie wurden kleiner als die NormalwerteBourguignons gefunden. Doch kann man der absoluten Größe der experimentell bestimmten Muskelchronaxie, die sich als zufällige Zwischenwerte erwiesen, eine ausschlaggebende Bedeutung nicht mehr zuerkennen.
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4.
Es wird die Auffassung vertreten, daß sich die mehrfachen Chronaxien jedes Muskels aus der Zusammensetzung aus verschieden erregbaren Fasern erklären.
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5.
Diese Auffassung wird unterstützt durch Untersuchung einiger Fälle von Dystrophia musculorum progressiva, bei denen der bekannten partiellen Entartung neben normalen Fasern sehr ausgesprochene Unterschiede in den beiden extrapolierten Chronaxien entsprechen.
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Platz, O. Über Reizzeit-Spannungskurven am menschlichen Muskel. Pflügers Arch. 230, 447–464 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01752002
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01752002