Zusammenfassung
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1.
Über die Nutzzeit der langsam ansteigenden Reizströme und besonders über die Beziehung zwischen der Nutzzeit und der Geschwindigkeit des Stromanstieges weiß man nur wenig, obgleich sie, sowohl schon für sich als auch für die Erklärung der Einschleichvorgänge des Stromes wichtig ist. Schwierigkeiten, die sich bis jetzt solchen Messungen entgegengestellt hatten, konnten überwunden und Versuche mit exponential ansteigenden Strömen an Froschnerven ausgeführt werden.
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2.
Der Reizstrom wurde entweder durch Serienschaltung von Selbstinduktion und Widerstand oder durch Parallelschaltung von Kapazität und Widerstand erzeugt. Die störende Öffnungszuckung konnte durch erhöhten Ca-Gehalt der Anodenflüssigkeit unterdrückt werden.
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3.
Im großen und ganzen sieht man, daß die Nutzzeit mit der Halbzeit des Reizstromes linear anwächst. Die Schwelle steigt nicht linear mit der Halbzeit an, sondern nach der FormelK 1 + K2 τ1⌍, woK 1 undK 2 Konstante, τ die Halbzeit des Exponentialstromes undp größer als 1 sind.
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4.
Um den Mechanismus der Einschleicherscheinung zu versinnbildlichen, konnte ich ein elektrisches Modell für erregbare Organe aufstellen und die daran mathematisch abgeleiteten Verhältnisse mit den experimentell gewonnenen Resultaten in Übereinstimmung bringen.
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Suzuki, M. Nutzzeitmessung bei exponential ansteigenden Strömen und ein Erklärungsversuch der Einschleichvorgänge. Pflügers Arch. 230, 363–380 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01751995
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01751995