Zusammenfassung
Bei direkter Reizung einer isolierten Faser des M. semitendinosus des Frosches wurde festgestellt:
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1.
Die Muskelfaser reagiert auf Reize von anwachsender Stärke mit allmählich anwachsender Hubhöhe, folgt also — wie auchGelfan undBrown undSichel gezeigt haben — nicht dem Alles-oder-nichts-Gesetz.
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2.
Bei konstantem Reiz scheint die Hubhöhe der Faser in hohem Maße unabhängig von dem augenblicklichen Verkürzungszustand der Faser zu sein.
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3.
Ermüdung zeigt sich in einerallmählich abnehmenden Hubhöhe. Treppenförmige Ermüdungskurven, wie die vonPratt undEisenberger, sind einer Alles-oder-nichts-Reaktion der Nervenendplatte zuzuschreiben.
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4.
Verwendet man rhythmische Reize von einer Frequenz von mindestens 15 pro Sekunde, so gerät die Faser in Tetanus.
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5.
Die Höhe der tetanischen Kurve hängt von der Reizstärke und dem Ermüdungszustand der Faser ab.
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6.
Wird die Faser mit submaximalen Reizen bis zu vollständiger Ermüdung gereizt, dann vermag eine Vermehrung der Reizstärke nicht das Kontraktionsvermögen der Faser wiederherzustellen.
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Asmussen, E. Über die Reaktion isolierter Muskelfasern auf direkte Reize. Pflügers Arch. 230, 263–272 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01751986
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01751986