über den Einfluß radioaktiver Strahlungen auf die automatische Tätigkeit des Froschherzens mit besonderer Rücksicht auf die Wirkung großer Strahlendosen und auf den Antagonismus der α- und Β-Strahlung

Zusammenfassung

Die EntdeckungZwaardemakers über die Möglichkeit des Wiedererweckens der durch Kaliumentziehung verlorengegangenen Fähigkeit zur automatischen Funktion des Froschherzens durch radioaktive Strahlungen macht wegen andersartiger Angaben in der Literatur eine Wiederholung seiner Experimente erforderlich. Die Wichtigkeit des Gegenstandes an und für sich erheischt einen weiteren Ausbau seiner Lehre in verschiedenen Richtungen.

In der ersten Versuchsreihe des Verfassers werden die grundlegenden ExperimenteZwaardemakers wiederholt und vollständig bestätigt. Es ist sowohl durch Ersatz des Kalium in der Durchströmungsflüssigkeit durch andere radioaktive Elemente (Rubidium, Uran, Emanation) als auch durch äußere Bestrahlungen mit radioaktiven Elementen (Radium, Emanation, Polonium, Uran X) möglich, die durch Kaliumentziehung erloschene Automatie wieder zu erneuern.

Die zweite Versuchsreihe bringt die Ergebnisse von Experimenten, welche zum Zwecke des Studiums der Wirkung großer Strahlendosen und des Antagonismus zwischen α- undΒ- Strahlung vorgenommen wurden. Die Symptome der Vergiftung durch große Dosen von Kalium und Emanation werden beschrieben. Die den Antagonismus betreffenden Versuchsergebnisse sind folgende: Es ist möglich, die toxische Wirkung von großen Kaliumdosen durch entsprechende Dosen innerlich verabreichter Emanation abzuschwächen oder sogar ganz zu paralysieren und umgekehrt. Nach abwechselnder Verabreichung von großen Kalium- und Emanationsdosen kann ein bedeutender Anstieg der physiologischen und toxischen Dosen beider Elemente beobachtet werden. Es konnte regelmäßige automatische Tätigkeit des Herzens noch bei Dosen von 5 g KCl und 10 MC Emanation pro Liter Durchströmungsflüssigkeit beobachtet werden. Hiermit wird die Existenz des Antagonismus der α- und Β-Strahlung direkt bewiesen.