Zusammenfassung
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1.
Mit Hilfe derHill-Hartreeschen Methode der thermoelektrischen Messung wurde die Größe und der Verlauf der Wärmebildung von durch Monobromessigsäure vergifteten Sartorien bestimmt. Die Vergiftung geschah sowohl durch Injektion in das Lymphsystem der Frösche als auch durch Versenken isolierter Muskeln in Monobromessigsäure-Ringerlösung.
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2.
Auch bei der Vergiftung isolierter Muskeln durch 0,05–0,1% Monobromessigsäure-Ringerlösung wird die Milchsäurebildung während der Arbeitsleistung völlig unterdrückt, obwohl solche Muskeln wesentlich länger ihre Erregbarkeit behalten und später in Starre verfallen als Muskeln vergifteter Frösche.
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3.
Dercalorische Quotient initiale Wärme/Spannung × Muskellängewird durch die Monobromessigsäurevergiftung nicht verändert.
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4.
Unteraeroben Bedingungen zeigt der vergiftete Muskel die gleiche Wärmebildung wie ein normaler Muskel unteranaeroben Bedingungen.Es fehlt also dem vergifteten Muskel die aerobe Erholungswärme.
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5.
Die Verteilung der initialen Wärme auf Spannungsentstehung, Spannungserhaltung und Erschlaffung erleidet keine Verschiebung. Nur die letzte Phase ist zeitlich etwas ausgedehnter.
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6.
Die bei der Vergiftung mit Monobromessigsäure nach tetanischer Reizung auftretende Starre ist mit einer sehr beträchtlichen Wärmebildung verbunden, die der Spannungsentwicklung vorausgeht,
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7.
Aus den Versuchen wird gefolgert, daß die nach Vergiftung durch Monobromessigsäure während der Kontraktion auftretenden Veränderungen des Muskelchemismus nur sekundäre Vorgänge des Kontraktionsprozesses betreffen.
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Fischer, E. Die Wärmebildung des Skeletmuskels bei aufgehobener Milchsäurebildung. Pflügers Arch. 226, 500–517 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01751596
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01751596