Zusammenfassung
In weiteren Versuchen am Hund wird nachgeprüft, ob die vom Verf. aufgestellte Arbeitshypothese, daß die Ruhedurchblutung des Muskels durch eine spezifische, vasodilatierende Substanz im Verein mit Mangelstoffwechselprodukten, welche deren Wirkung verstärken, vollkommen geregelt wird, die natürliche nervöse Vasokonstriktion befriedigend zu erklären gestattet. Das ist in der Tat der Fall, wenn man, quasi im Modellversuch, als vasodilatierende Substanz Acetylcholin, als Mangelstoffwechselprodukt Lactat annimmt. Zugleich wird auf einem völlig anderen Weg als früher erwiesen, daß aus dem sympathischen Grenzstrang Fasern zum Skeletmuskel gelangen, welche den Stoffwechsel im Sinne starker Dämpfung beeinflussen. Eine geordnete Vasomotorik im Sinne einer peripheren Selbststeuerung des Blutkreislaufes im ruhenden Muskel ist demnach durch das Zusammenwirken von Acetylcholin, Lactat und vegetativen Nerven, die den Ruhestoffwechsel beeinflussen, gewährleistet. Es muß dabei vorläufig offengelassen werden, ob nicht auch andere, wirksame Mangelstoffwechselprodukte als Lactat eine entscheidende Rolle spielen. Es wird die Möglichkeit erörtert, daß die vegetative Innervation vielleicht überhaupt nur die A. Ch.-Produktion im ruhenden Muskel regelt und diese ihrerseits Ursache für die Stoffwechseländerungen und damit für das Auftreten der Mangelstoffwechselprodukte ist. Dies würde eine wesentliche Vereinfachung des Gesamtgeschehens bedeuten. Auf alle Fälle zeigen die Versuche, daß die Annahme nur von Mangelstoffwechselprodukten oder nur spezifisch dilatierenden Wirkstoffen (A.Ch.) neben einer direkt den Gefäßmuskeltonus steigernden sympathischen Innervation als Grundlage einer geordneten Vasomotorik im ruhenden Muskel nicht befriedigen kann.
Literatur
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Rein, H. Das Zusammenwirken von Acetylcholin, Mangelstoffwechselprodukten und vegetativer Innervation als Grundlage der natürlichen Vasomotorik des Skeletmuskels. Pflügers Arch. 248, 111–119 (1944). https://doi.org/10.1007/BF01751515
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