Zusammenfassung
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1.
In den in dieser Arbeit mitgeteilten Versuchen wird mit einer neuen Methode, der derschichtweisen Thermokoagulation der Groβhirnrinde, die Erage nach dem Ursprung der motorischen Reaktionen auf elektrische Rindenreizung experimentell entamiert.
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2.
Das Hauptergebniss dieser Versuche ist, daß fast unmittelbar nach der selektiven Abtötung der Nervenzellen der drei oberflächlichen Schichten der präzentralen Rinde (Areae 4 und 6Brodmanns) genau dieselben Rindenreaktionen mit genau demselben Schwellenwert bei monopolarer Reizung hervorgerufen werden können wie an der normalen Rinde.
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3.
Zum Zustandekommen dieser motorischen Rindenreaktionen genügt somit das alleinige (lebend) Vorhandensein der zwei innersten Rindenschichten und deren elektrische Reizung.
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4.
Die ausgeführte histologische Kontrolle macht es äußerst wahrscheinlich, daß diese Reaktionen, hervorgerufen durch elektrische Reizung einer motorischen Rinde, an der die Nervenzellen der drei oberflächlichen Schichten abgetötet (und verschwunden) sind, auf die direkte Reizung der großen Pyramidenzellen und (oder) der Riesenpyramidenzellen der 4. Schicht dieser Rinde zurückzuführen sind.
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5.
Das sub 2. angeführte Ergebnis und die daraus unabweislich folgende Schlußfolgerung, sub 3. angeführt, gestatten nicht eine Aussage über die Frage, ob bei elektrischer Reizung der normalen Rinde die dann vorhandenen drei oberflächlichen Schichten am Zustandekommen der motorischen Reaktionen teilhaben. Dieses Problem wird in einer späteren Arbeit eruiert werden.
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Mittels einer Spende aus dem „Research Fund“ der Medizinischen Fakultät der Yale Universität ausgeführt.
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de Barenne, J.G.D. Welche Elemente der Großhirnrinde bringen bei ihrer elektrischen Reizung die motorischen Reaktionen hervor?. Pflügers Arch. 233, 529–536 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01751463
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01751463