Zusammenfassung
Die Verfasser beabsichtigen, den Einfluß von Beschleunigungen, wie diese beim Fliegen während verschiedener Manöver auftreten können, auf den Organismus, besonders auf den Blutkreislauf, näher zu untersuchen. Zu diesem Zwecke stellten sie einleitende Versuche mit Kaninchen an. Das Versuchstier wurde, während es auf einer mit konstanter Geschwindigkeit sich drehenden, waagerechten Drehscheibe fixiert war, konstanten Beschleunigungen bis zu etwa 2,5 g unterworfen. Die Beschleunigung war vom Kopf nach dem Hinterkörper gerichtet oder umgekehrt. Während der Wirkung der Beschleunigung wurde der Blutkreislauf studiert, und zwar mittels folgender Maßnahmen:
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1.
Messung des Blutdruckes.
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2.
das Aufnehmen des Elektrokardiogramms.
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3.
das Aufnehmen von Röntgenphotographien vom Herzen.
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4.
Messung der Durchströmungsgeschwindigkeit einiger Blutgefäße.
Aus den Resultaten ergibt sich, daß besonders, wenn die Beschleunigung vom Kopf nach dem Hinterkörper gerichtet ist, eine sehr starke Störung der Gehirnzirkulation eintritt, und zwar während der Wirkung der Beschleunigung, aber auch noch einige Zeit nach Aufhören der Beschleunigung. Ferner hat sich gezeigt, daß der Sinus-Carotisreflex hierbei eine wichtige Rolle spielt. — Auch bei einer Richtung der Beschleunigung vom Hinterkörper nach dem Kopf kann die Gehirnzirkulation gestört sein.
Die angewandte Methode ermöglicht es, am völlig intakten Tier den Einfluß eines veränderten Carotis-Sinusdruckes auf die Herztätigkeit zu studieren.
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Jongbloed, J., Noyons, A.K. Der Einfluß von Beschleunigungen auf den Kreislaufapparat. Pflügers Arch. 233, 67–97 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01751427
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