Reizversuche an vegetativen Systemen

Zusammenfassung

Zur Ergänzung der früheren Wechselstromversuche werden Untersuchungen der Reizzeitspannungskurve mit Hilfe von Kondensatorenentladungen bei vegetativen Nerven des Warmblüters durchgeführt. Die mit beiden Methoden gefundenen Zeitkonstanten waren identisch.

Die Reizzeitspannungskurve vegetativer Nerven (bei Beobachtung des Schwelleneffektes im Endorgan) verläuft sehr genau nach den Formulierungen vonBlair undHill.

Die Versuche führen auch hier wieder zu dem Schluß, daß einerseits in ein und demselben vegetativen Nerven Fasern gleichsinniger Funktion mit verschiedenen Chronaxien verlaufen, und daß andererseits die verschiedenen Nerven (z. B. Vasodilatatoren und Vasoconstrictoren) Chronaxien gleicher Größenordnung aufweisen. Die dabei gefundenen Werte verteilten sich aber nicht gleichmäßig über das ganze Chronaxiespektrum, sondern wiesen Häufungen an verschiedenen Punkten auf. Dies veranlaßte uns, mit einer gewissen Einschränkung von „Fasergruppen“ zu sprechen.

Es wurde keine Frequenzabhängigkeit der Chronaxie für vegetative Fasern festgestellt. Scheinbar abweichende Befunde werden diskutiert.

Die Befunde werden im Zusammenhang mit den Wechselstromversuchen ausführlich besprochen, wobei versucht wird, eine Beziehung zu den Ergebnissen aus Aktionsstromuntersuchungen der Literatur herzustellen.