Wechselstromreizung der Pupillodilatatoren im Halssympathicus des Kaninchens

Zusammenfassung

• 1. Es werden Wechselstromschwellenkurven für eine Frequenz von 10–1000 Hz. für die pupillodilatatorischen Fasern im präganglionären Teil des Halssympathicus des Kaninchens bestimmt. DieHillsche Formel für Wechselstromreizung I=I₂ √1+4π² k² n² wird als gültig gefunden. Eine Akkommodation nachNernst wird an diesem System bis zu der niedrigsten untersuchten Frequenz von 10 Hz. vermißt.

• 2. Die pupillodilatatorischen Fasern besitzen keine einheitliche Chronaxie, sondern es sind verschiedene Chronaxien anzutreffen, die in dem weiten Bereich von 0,1–6σ liegen. Die einzelnen festgestellten Werte weisen aber in den verschiedenen Versuchen an einzelnen Punkten eine gewisse Häufung auf (Fasergruppen). Die Zeitkonstanten k betrugen in den meisten Fällen I:0,3–0,5, II:1,7–2,0, III:3,4–3,6, IV: 6–8σ. Bei den verschiedenen Tieren konnte die eine oder die andere dieser „Fasergruppen“ erfaßt werden; bei einem großen Teil der Tiere waren mehrere bis alle 4 Fasergruppen anzutreffen, dabei trat ein Auskreuzen über die Wechselstromschwellenkurve auf. Die Wechselstromschwellenkurve wies dann Knicke auf, jeder Teil dieser Knickkurven folgte abermals derHillschen Formulierung mit einer jeweils verschiedenen Konstanten k nachHill.

• 3. In einem Teil der Versuche trat bei einem Vergleich der mit verschiedenen Frequenzen aufgenommenen Mechanogramme eine deutliche Ermüdung des Systems bei Reizung mit höheren Frequenzen ein. Als Endstadium fand sich eine völlige Unerregbarkeit durch Frequenzen über 55 Hz. auch bei sehr hohen Stromstärken, während im niedrigen Frequenzbereich Schwellenlage und Effekte gleich geblieben waren. Die möglichen Ursachen dieses Verhaltens werden erörtert.