über die Retraktion des Blutkuchens im Paraffin- und GlasgefÄß

Zusammenfassung

Es wird gezeigt, daß das Ausbleiben der Retraktion bei der Blutgerinnung im paraffinierten GefÄß auf der starken Herabsetzung der Gerinnungsgeschwindigkeit beruht. Im ParaffingefÄß tritt eine Retraktion auf, wenn die Gerinnungszeit durch vorübergehende Einfüllung des Blutes in ein GlasgefÄß verkürzt wird. Sie ist wegen der geringen AdhÄsion der FibrinfÄden am Paraffin dann sogar stÄrker als gewöhnlich im GlasgefÄß. Die Richtung der SynÄrese nach der Paraffinseite eines halbseitig paraffinierten GlasgefÄßes beruht auf der an Glas- und Paraffinseite verschiedenen Gerinnungsgeschwindigkeit; sie kehrt sich um (Richtung nach der Glasseite), wenn das Blut überall gleichschnell gerinnt. Die Wandbenetzung wirkt nur mittelbar durch Bestimmung der Gerinnungsgeschwindigkeit auf StÄrke und Richtung der Retraktion. Die Retraktion des Blutkuchens ist am stÄrksten bei einer Maschenweite des Fibrinnetzes, die ungefÄhr der Größenordnung der Erythrocyten entspricht. — Aus diesen Befunden wird geschlossen, daß die Retraktion an eine bestimmte Gerinnungsgeschwindigkeit geknüpft ist und eine bestimmte Struktur des Fibrinnetzes voraussetzt. Es wird die Möglichkeit erörtert, daß die Wirkung aller retraktionsbeeinflussenden Mittel an die Entstehung einer bestimmten Netzstruktur durch VerÄnderung der Gerinnungsgeschwindigkeit gebunden ist.