Zusammenfassung
In ergographischen Versuchen an der Hand und am Fuß wurde die Angabe vonClementi nachgeprüft, daß die LeistungsfÄhigkeit unserer Muskeln durch eine vorangehende TÄtigkeit ihrer Antagonisten verschlechtert werden soll.
Es wird gezeigt, daß dies nur dann der Fall ist, wenn es bei der antagonistischen Bewegung zur Mitinnervation der Agonisten kam, wenn also dem Agonisten seine Ruhepause genommen wurde. Sowie dieses ausgeschlossenwurde, ließ sich im Gegenteil regelmÄßig eine Verbesserung der Leistung dadurch erzielen, daß das Glied vorher oder auch zwischendurch, anstatt ruhig liegen gelassen zu werden, antagonistisch bewegt wurde.
Damit ist der vonClementi gezogenen Schlußfolgerung einer anhaltenden Nachwirkung der reziproken antagonistischen Hemmung der Boden entzogen. Praktisch ergibt sich, daß zum Ziele einer Verbesserung der Arbeitsleistung bzw. zur Verzögerung der Ermüdung vor Beginn einer Arbeit oder wÄhrend der Ruhepausen auch Bewegungen desselben Gliedes gemacht werden dürfen. Nur müssen diese dann derart sein, daß dabei Versteifungsinnervationen vermieden werden, d. h. sie müssen möglichst locker und nicht gegen größere WiderstÄnde ausgeführt werden.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Wolf, K. über die angebliche Minderung der ArbeitsleistungsfÄhigkeit durch eine vorangehende BetÄtigung der antagonistischen Muskelgruppe. Pflügers Arch. 244, 406–411 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01751156
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01751156