Zusammenfassung
Es wurde in der vorliegenden Arbeit der Versuch unternommen, einige der sog. Blutgifte in ihrer Wirkung auf die Resistenz des Hämoglobins gegenüber Natronlauge zu prüfen. Als Blutgifte fanden Verwendung: Kalium chloricum, Phenylhydracin, Pyrogallol, Sublimat, Bleinitrat und Phosphor. In Vorversuchen war festgestellt worden, daßakute Vergiftungen durch chemische und gasförmige Blutgifte (Leuchtgas, Schwefelwasserstoff, Phosphor, Sublimat, Arsen) keine Veränderungen der Hb-Resistenz zu bewirken vermögen. Die Dosierung einiger der genannten Mittel wurde infolgedessen derart gewählt, daß chronische Vergiftungen der Versuchstiere eintreten mußten.
Die Versuche ergaben: Kalium chloricum, Pyrogallol, Sublimat und Phosphor hatten nur einen geringen Einfluß auf die Resistenz des Hämoglobins im Sinne einer Erhöhung. Mit Phenylhydracin und Bleinitrat chronisch vergiftete Tiere zeigten dagegen eine deutliche Verlängerung der Zersetzungszeit des Hb. Es ist wichtig und interessant, daß nur bei chronischen Phenylhydracin- und Bleinitratvergiftungen zugleich auch ein deutlicher Einfluß auf das Blutbild festgestellt werden konnte. Auf Grund dieser Tatsache glauben wir uns zu dem Schluß berechtigt, daß die Resistenz des Blutfarbstoffes, die nachvon Krüger nur abhängig sein kann von dem Eiweißanteil des Hämoglobins, letzten Endes ihre Ursache findet in dem Verhalten der blutbildenden Organe, woraufBischoff seinerzeit des öfteren hingewiesen hat.
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Literatur und weitere Einzelheiten Inaug.-Diss.Schuster, Rostock 1936.
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Bischoff, H. Hämoglobinresistenz und Blutgifte. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 27, 64–69 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01750965
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01750965