Zusammenfassung
Beschreibung eines Falles von akuter letaler Vergiftung infolge des selbstmörderischen Genusses eines Kieselfluornatrium enthaltenden Rattengiftes „Rattoxin“. Die tödliche Dosis konnte nicht genau bestimmt werden, betrug aber wahrscheinlich ungefähr 1 g. Der höchstens 31/2 Stunden dauernde Krankheitsverlauf war durch heftige Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Sopor gekennzeichnet. Bei der Obduktion wurde im Magen und Duodenum eine Stauungshyperämie mit Blutungen festgestellt. Mikroskopisch außerdem oberflächliche eitrige Infiltrate in der Magenschleimhaut. Ferner fanden sich eine frische, feinkörnige Verfettung des Herzmuskels, der Leberzellen und des Epithels in den gewundenen Kanälchen der Nieren, allgemeine Organleukocytose in Herz, Leber, Milz und Nieren, kleinere Degenerationsherde in der Leber sowie Kern- und Protoplasmaveränderungen, vor allem in den intravasculären Leukocyten sowie hämolytischer Zerfall der roten Blutkörperchen.
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Im übrigen siehe die Literatur beiE. Petri.
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Gellerstedt, N. Zur pathologischen Anatomie der akuten Fluornatriumvergiftung. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 19, 475–487 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01750225
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