Zusammenfassung
Aneurysmen der Hirnbasis sind verhältnismäßig häufig und geben oft Anlaß zu intermeningealen tödlichen Blutungen. Die meisten sind spontan entstanden und müssen mit pathologischen Veränderungen (Arteriosklerose) der Arterien in Verbindung gesetzt werden. Sie verursachen oft langwierige Krankheitszeichen und nicht selten „apoplektische Insulte“ in großen Abständen.
Einige Aneurysmen der Hirnbasis sind aber wahrscheinlich auf Traumen, insbesondere starke Kopftraumen, zurückzuführen. Möglicherweise, ja wahrscheinlich, spielen auch gewisse angeborene Anomalien neben dem Trauma eine Rolle. Da sie bei jungen Menschen vorkommen, ist eine Arteriosklerose meistens ausgeschlossen.
Die Auffassung vom traumatischen Ursprung dieser Aneurysmen in gewissen Fällen wird gestützt durch die Kenntnis der in diesen Arterien vorkommenden, spontan oder vielleicht traumatisch entstandenen und oft geheilten Risse; weiter durch die Kenntnis der nicht seltenen traumatischen Zerreißungen dieser Arterien, auch bei sonst vollkommen normaler Beschaffenheit der Wandungen. Endlich sieht man in gewissen seltenen Fällen, daß das Trauma bei einem früher gesunden Menschen ein Krankheitsbild hervorruft, das in direkte Verbindung zum Trauma gesetzt werden muß und das sich auf ein Aneurysma zurückführen läßt, das durch langsames Wachstum und zuletzt durch Berstung den Tod des Patienten Monate bis Jahre nachher herbeiführen kann (wie in unserem Fall 3).
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Harbitz, F. Können Aneurysmen der Schädelgrundfläche (eventuell mit tödlicher Verblutung) durch Trauma entstehen?. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 19, 463–474 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01750224
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