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Zusammenfassung

Die Zunahme der aktiven sportlichen Betätigung mehrt naturgemäß auch die Zahl der Sportverletzungen und -todesfälle.Creutz hat die bis 1930 in den einzelnen Sportarten vorgekommenen Fälle ausführlich beschrieben. Er unterscheidet dabei zwischen Einzel- und Kampfsport: Letzterem, nämlich dem Eingen, Fechten und Boxen legt er die größere Bedeutung für das ärztliche Handeln bei. — Über Boxunfälle, die fast ausschließlich bei Amateurboxern und Laien beobachtet werden, berichtenBraine undRavina,Flint,Kohlrausch,Fraenckel,Munck undRosmaric.Rosmaric unterscheidet in der Gesamtheit der Boxtodesfälle 2 Gruppen: 1. Fälle mit dem Obduktionsbefund einer schweren Schädigung lebenswichtiger Organe. 2. Fälle ohne pathologisch-anatomischen Befund. Die Hauptgruppe l läßt sich zur besseren Übersicht weiter einteilen in: a) Fälle mit subduralem Hämatom ohne Verletzung des knöchernen Schädels als Todesursache; b) Fälle, bei denen ein bereits bestehender Krankheitszustand durch einen Faustschlag akut so verschlimmert wird, daß er zum Tode führt; c) sonstige, atypische Todesfälle. Zu a) weitere Fälle tödlicher intermeningealer Blutung teilenWolff 8 undWeimann 9 mit. Als Ursache der Verletzung siehtFraenckel eine Zerrung und Zerreißung der von der Hirnbasis zu den Blutleitern ziehenden Gefäße an.Rosmaric betont als wichtig die rasche Aufeinanderfolge der Schläge,Wolff die starke Hirngefäßfüllung und das übertriebene Gewichtsabtrainieren. Wesentlich ist weiter das Aufschlagen des Kopfes auf den Fußboden. Für den einzelnen Fall dürfte die Bedeutung all dieser Momente verschieden sein. Zu b)Kohlrausch undWolff 10 beschreiben entsprechende Fälle. Ein weiterer Beitrag läßt sich aus dem gerichtsärztlichen Institut Düsseldorf berichten. Ein 18jähriger Mann erhielt einen heftigen Boxstoß gegen den Bauch; am folgenden Tage Exitus letalis infolge Ulcusblutung. Der Sektionsbefund stellte als Todesursache Verblutung fest; im Magen und Darm fanden sich große Blutmassen, als Quelle dafür ergab sich ein ulcus ventriculi. Zu c)v.Sury berichtet von einem Boxtod an akutem Glottisödem mit Schwellung der Stimmbänder; der Tod trat durch Ersticken ein.Wolff beschreibt einen Todesfall an Peritonitis, bedingt durch einen 2 cm langen Dünndarmriß nach Faustschlag.Braine undRavina beobachteten eine tödliche Scheitelbeinfraktur bei einem Boxer, der eine angeboren starke Verdünnung des Schädeldaches mit deutlichen Verknöcherungslücken aufwies.

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Tyrell, P. Shocktod beim Boxkampf. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 19, 415–421 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01750217

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