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Beiträge zur Magenfunktionsprüfung

V. Mitteilung. Die Beziehung der Aciditätskurve zur Tatsächlich Erfolgten Sekretion Nach Probetrunk

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Klinische Wochenschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die üblichen Probeflüssigkeiten bewirken beim Tier meist eine kurzdauernde „Stoßsekretion“, die ihren Höhepunkt ungefähr nach 30 Min. erreicht und nach 60 Min. im wesentlichen abgeklungen ist.

Die quantitative Erfassung der Sekretion bei Menschen (nach der Methode von A.Lewin) ergab an über 100 Fällen ebenfalls ein Maximum der Sekretion in den ersten 30 bis 40 Min., worauf, zumindestens in der Hälfte der Fälle, ein rapides Absinken eintrat.

Ein Vergleich der Aciditätskurve mit dem zeitlichen Ablauf der tatsächlichen Sekretion ergab dabei, daßdie eigentlicheReaktion auf den Reiz, die charakteristische Sekretionszacke,in der Aciditätskurve gar nicht zur Darstellung kommt. Der dem Sekretionsstoß korrespondierende Aciditätsanstieg, wie er bei einer parenteralen Sekretionsanregung, bei ursprünglich leerem Magen zu beobachten ist, wird in der reichlichen Menge des neutralen Probetrunkes erstickt.

Erst nach der Überwindung dieser Dämpfung erfolgt ein Anstieg der Aciditätswerte und die Formierung des Hauptanteils der Aciditätskurve, der zur Beurteilung des Erfolges der Sekretionsanregung herangezogen wird. In diesem Zeitabschnitt — der zum Teil mit der Nachsekretionsperiode zusammenfällt — ist aber die Sekretion meist in rapidem Absinken begriffen unddie Aciditätskurve nicht mehr das Resultat der nach der Setzungdes Reizes erfolgenden Reaktion der Magenschleimhaut.Sie wird vielmehr um diesen Zeitpunktdurch zahlreiche Nebenumstände geformt: durch die Entleerung, die Schleimsekretion, den Rückfluß,vor allem aber auch durch das andauernde Absaugen mittels der Sonde, das allein schon geeignet ist, die Aciditätswerte in entscheidender Weise zu beeinflussen und je nach den Umständen steil ansteigende Aciditätskurven, schnellen Absturz der Werte und das Wechselspiel der „Kletterkurve“automatisch zu produzieren.

Die mittels fraktionierter Ausheberung gewonnene Aciditätskurve ergibt uns somit bei der Verabreichung eines Probetrunkesstark verzerrte und oft falsche Vorstellungen über den Verlauf, den Umfang und die Salzsäurekonzentration der einsetzenden Magensaftsekretion, die in vielen Punkten in striktem Widerspruch zu den eindeutigen Ergebnissen des einwandfreien Tierexperimentes stehen.

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Vgl. Klin. Wschr.1929, 1402;1930, 1217, 1499;1931, 1025.

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Dinkin, L. Beiträge zur Magenfunktionsprüfung. Klin Wochenschr 10, 1259–1263 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01747682

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