Zusammenfassung
Es wurde versucht, aus einer Analyse der einzelnen histo-morphologischen Elemente eine genauere Vorstellung von der Funktion und Bedeutung der mesenchymalen Reaktion des menschlichen Knochenmarkes zu gewinnen. Als wesentlicher Bestandteil dieser Reaktion ist demnach ein Funktionsgleichgewicht zwischen den immunkörperproduzierenden Plasmazellen und den antigen wirksame Proteinkomplexe abbauenden Histiocyten anzusehen, das durch sekundäre Veränderungen an den Gefäßen, am Kreislauf, an der Grundsubstanz und am myeloischen Parenchym in verschiedener Weise beeinträchtigt werden kann.
Diese Auffassung führt dazu, die Bedeutung des RES oder ähnlicher Konzeptionen, deren praktischer Wert durch eine gewisse Anonymität in Hinblick auf Ort und Art der Leistungen der an ihnen beteiligten Zellen eingeschränkt war, schärfer zu profilieren:
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1.
Das Knochenmark muß, analog zu den Verhältnissen bei der Blutbildung, als der wesentliche Vertreter einer weiteren, prinzipiell ubiquitären Mesenchymfunktion in Betracht gezogen werden.Der Hämopoese ist die Immunopoese an die Seite zu stellen.
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2.
An dieser Leistung sind bestimmte Differenzierungsformen des pluripotenten Mesenchyms an erster Stelle beteiligt:Die capillären Plasmazellen und die Histiocyten des Knochenmarkes.
Die klinische Bedeutung dieser Feststellungen wird in einer 2. Mitteilung an Hand einer vergleichenden Untersuchung der klinischen und histologischen Befunde überprüft werden.
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Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Bundesministeriums für wissenschaftliche Forschung.
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Burkhardt, R. Die mesenchymale Knochenmarksreaktion bei hyperergischen Mesenchymkrankheiten. Klin Wochenschr 43, 1299–1311 (1965). https://doi.org/10.1007/BF01745798
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01745798