Zusammenfassung
Die alte Titrationsweise des Mageninhalts mit 2 Indicatoren, dem Dimethylgelb und dem Phenolphthalein, ist bei Verwendung des pufferfreien A.P.F. auch im Lichte moderner physiko-chemischer Betrachtungsweisen das beste Verfahren zur klinischen Untersuchung des Mageninhalts. Denn diese Titrationsweise vermittelt uns zwei wichtige Punkte der elektrometrischen Titrationskurve und gibt uns so über die Pufferung des Mageninhalts Auskunft. Beim gesunden Magen liegen die Umschlagspunkte dieser beiden Indicatoren nahe beieinander; in diesem Falle ist die Titration bis zum Phenolphthaleinumschlag ein brauchbares, quantitatives Maß für die im Mageninhalt vorhandene Salzsäure. Übersteigt die Differenz der beiden Titrationswerte 15 Aciditätsgrade, so liegt eine durch den Magen selbst hervorgerufene abnorme Pufferung vor, wie sie entweder durch Gallerückfluß, Schleim, Blut oder durch Stoffe aus dem Carcinom bedingt sein kann. Gerade für die Diagnose einer Gastritis und vor allem für das Carcinom ist das diagnostisch von großer Bedeutung, wie das an Hand von typischen Kurven gezeigt wird.
Literatur
Michaelis, Biochem. Zeitschr.79, 1. 1917.
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Heilmeyer, Dtsch. Arch. f. klin. Med.148, 243. 1925.
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Heilmeyer, L., Graubner, W. Die Bedeutung der Titration des Mageninhalts mit Zwei Indicatoren Nach Pufferfreiem Probefrühstück. Klin Wochenschr 6, 1035–1037 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01742261
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01742261