Lähmungen Peripherischer Nerven Nach Injektionen

Zusammenfassung

Es wurden dreimal nach subcutaner Injektion am Unterarm Lähmungen beobachtet, und zwar zweimal im Gebiete des Radialis und einmal im Gebiete des Ulnaris. In allen 3 Fällen waren die Lähmungen partiell. Einmal war nur der Extensor digit. IV und V gelähmt, einmal bloß der Extensor digit. III, und einmal nur die Interossei des 4. und 5. Fingers. Nach einer intraglutäalen Sublimatinjektion wurde eine Tibialislähmung beobachtet, die sich in der Unfähigkeit auf der Fußspitze zu stehen, im Fehlen des Achillesreflexes und in einer Sensibilitätsstörung an der Ferse und Fußsohle äußerte. Zweimal wurde nach einer intravenösen Injektion in die Cubitalvene eine Medianuslähmung beobachtet. Bemerkenswert war in diesen beiden Fällen der elektrische Befund. Der Nerv war, besonders in dem zweiten Falle, vom Oberarm (Sulcus bicipitalis internus) besser erregbar als von der Stelle der mutmaßlichen Verletzung nach abwärts. Dies spricht gegen eine vollkommene Unterbrechung des Nerven oder seiner Leitung. Auch der Befund im FalleStraus-Heymann ist ähnlich. Bei der klinischen Untersuchung vor der Operation war kompletteEaR.; bei der faradischen Reizung während der Operation erwies sich der freigelegte Nerv als für alle Muskel erregbar. Vielleicht würde in solchen Fällen, wie es auch der FallStraus-Heymann lehrt, eine Neurolyse genügen, um die Lähmung zu beseitigen.