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Zusammenfassung

Der Umdrehreflex aus Rückenlage am Boden wie beim Fall im Wasser wurde als besondere Art der Lagekorrektion an Seesternen und Schlangensternen als Tieren ohne spezifische statische Sinnesorgane auf seine auslösenden Reize, Receptoren und Zentren hin analysiert. Nächst der ökologischen Bedeutung wurde nach Beobachtung an zahlreichen Arten der verschiedene Mechanismus der Umdrehung mit und ohne anfängliche Koordination, seine Gleichheit bzw. Veränderlichkeit beim einzelnen Tiere, seine Beziehung zum Reizort und seine Abhängigkeit von den häufig natürlich vorkommenden, wie auch operativ erzeugten Verstümmelungen der Arme und anderen Asymmetrien, sowie von Durchschneidungen des zentralen Nervenrings und Zerteilung der Körperscheibe untersucht. Der U.-R. kann unabhängig in den verschiedenen Armen beginnen und auch bei einzelnen isolierten Radien noch vorhanden sein. Der von anderer Seite aufgestellte Gegensatz zwischen Seeund Schlangensternen hinsichtlich des Zentrums für die Umdrehreaktion besteht nicht. Bei beiden liegt das Reflexzentrum im Radialnerv, dessen zentrales Ende (Ganglienzellhaufen in der Nervenringecke) nur der Koordination mit den anderen Armen durch den zentralen Nervenring dient. Das Ausbleiben des U.-R. an isolierten Armen mancher Schlangensterne ist nicht durch fehlende Innervation, sondern durch mechanische Umstände oder reflektorische Starrezustände bedingt. Der Umdrehreflex wird weder durch die veränderte Lage als solche, noch den mangelnden Kontakt der Ambulacralfüßchen oder Stereotropismus hervorgerufen; als Receptoren können die Füßchen wie die augenähnlichen oder andere sensible Endorgane an den Armspitzen ausgeschlossen werden. Der auf verschiedenartige mechanische Reizung der Rückenhaut, so auch bei umgekehrtem Absinken im Wasser durch den Gegendruck desselben, erfolgende, in einer schnellen dorsal gerichteten Krümmung der Arme bestehende Dorsalreflex hat ebenfalls sein Zentrum im Radialnerven und seine besondere Bedeutung in der Einleitung des Umdrehreflexes. Die Receptoren für die zu beiden Reflexen führenden mechanischen Reize liegen in sensiblen Elementen der Rückenhaut, wie aus Versuchen mit Abtragung der letzteren hervorgeht. Dabei ist für den U.-R. bei Schlangensternen nur die Rückenhaut der Arme und nicht die der Körperscheibe von Wichtigkeit.

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Mangold, E. Der Umdrehreflex bei Seesternen und Schlangensternen. Pflügers Arch. 189, 73–98 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01738900

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