Zusammenfassung
Ausgehend von der Fragestellung, welche Pantocain- und Kollidonkonzentrationen sich für eine segmentär begrenzte Periduralanästhesie am besten eignen, wurden in einer Versuchsreihe von 100 Fällen 11 verschiedene Kollidon-Pantocainlösungen auf ihre klinische Brauchbarkeit geprüft. Hierbei ergaben sich folgende Erfahrungen:
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1.
Mit steigender Kollidonkonzentration werden infolge der zunehmenden Adsorption des Pantocains an das Kolloid und der langsameren Ausbreitung der Lösung Beginn und Ende der Anästhesie hinausgezögert.
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2.
Niedrige (3–5% ige) Kollidonkonzentrationen erscheinen wegen ihrer geringen Viscosität ungünstig, da bei diesen Lösungen schmale Anästhesiebereiche und breite Hypästhesiebereiche beobachtet werden.
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3.
Lösungen hoher Kollidonkonzentration erfordern einen hohen Pantocainzusatz, da entsprechend der verzögerten Pantocainresorption ihre Anästhesiewirkung vermindert wird.
Nach unseren Untersuchungen scheint sich für die peridurale Plombe im Bereich der Lendenwirbelsäule eine 6% ige Kollidon-, 0,75% ige Pantocainlösung besser zu eignen als die übliche 6% ige Kollidon-, 0,5% ige Pantocainplombe. Mit 8 cm3 dieser Lösung ist im allgemeinen bei Einstich in Höhe L 1–L 2 oder L 2–L 3 eine Anästhesie über 6–7 Segmente zu erzielen mit einer angrenzenden Hypästhesie über 3 Segmente. Der Vorteil dieser Lösung liegt gegenüber anderen Konzentrationen in der schärferen Anästhesiebegrenzung und dem günstigeren zeitlichen Verlauf.
Literatur
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Greeff, K.R. Der Verlauf der Periduralanästhesie bei Verwendung von Periduralplomben verschiedener Kollidon- und Pantocainkonzentrationen. Klin Wochenschr 28, 569–573 (1950). https://doi.org/10.1007/BF01737272
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01737272