Zusammenfassung
Eine 48 jährige Hypertonikerin erkrankt nach körperlicher Anstrengung und einem leichten lokalen Trauma am einen Bein mit subjektiven Sensibilitätsstörungen in den unteren Extremitäten. Bald treten Rückenschmerzen sowie Blasen-Darm-Störungen auf, und in etwa 20 Tagen entwickelt sich eine Ataxie der unteren Extremitäten. Zu dieser Zeit besteht eine Subfebrilität. Die Rückenschmerzen wandern nach aufwärts, und die subjektiven Sensibilitätsstörungen ergreifen auch die oberen Extremitäten, in denen bald auch vasomotorische Störungen auftreten. Objektive Sensibilitätsstörungen und Pyramidenzeichen fehlen nach dem Krankheitsbeginn noch etwa 4 Wochen lang, dagegen lassen sich Pupillenstörungen bereits frühzeitig nachweisen. Im weiteren Verlauf zeigen die Symptome teilweise eine Besserung. Nach Auftreten von Komplikationen (Bronchopneumonie, Dekubitus, Cystitis, Thrombose) Tod etwa 3 Monate nach dem Krankheitsbeginn.
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Környey, S. Über „zentrale“ Leukomyelitiden. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 138, 105–116 (1935). https://doi.org/10.1007/BF01736127
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01736127