Zusammenfassung
-
1.
Beschreibung eines Falles außergewöhnlich schwerer Morphiumvergiftung.
-
2.
Bei einer schweren Herzinsuffizienz tritt ungewöhnliche Retention harnpflichtiger Substanzen im Blut (Harnstoff, Harnsäure, Indican und aromatischer Substanzen) auf.
-
3.
Den Beweis, daß es sich nicht um eine gewöhnliche Retention dieser Stoffe bei leichter Niereninsuffizienz handelt, ersehen wir in der dunklen Harnfarbe trotz einem spez. Gewicht von 1010–1012.
-
4.
Die ursächliche kardiale Genese der Retention wird bewiesen durch das überaus rasche Verschwinden dieser Stoffe nur durch in Gangsetzung der Diurese und das Konzentrationsvermögen der Niere bis auf ein spez. Gewicht von 1025, geprüft am 29. Tage.
-
5.
Neben der Herzinsuffizienz, welche allein Harnstoff- und Harnsäureretention erklären könnte, spielt Morphiumvergiftung eine wichtige Rolle durch Bildung abnormer Mengen von Fäulnisprodukten infolge Obstipation und Behinderung der Nierenfunktion.
-
6.
Gleichzeitig besteht eine Lipoidausscheidung im Urin, welche bei Besserung der Zirkulation definitiv verschwindet.
Literatur
Buschke, Klin. Wschr.1930.
Hopman, Z. klin. Med.1928.
Nakao, Biochem. Z.173.
Obermayer u.Popper, Z. klin. Med.1911.
Starkenstein, Rost u.Pohl, Toxikologie. 1929.Volhard u.Becher, Die klinischen Methoden der Nierenfunktionsprüfung. 1929. (Siehe dort Literaturangaben.)
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Brocher, J.E.W. Auftreten von Indican und Aromatischen Substanzen im Blut bei Hochgradiger Kardialer Dekompensation + Morphiumvergiftung. Klin Wochenschr 10, 294–297 (1931). https://doi.org/10.1007/BF01735893
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01735893