Zusammenfassung
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1.
Neurosen können durch direkte Beeinflussung der vegetativen Innervationsverhältnisse zu Abweichungen des Gaswechsels von der Norm führen, ohne daß dabei endokrine Einflüsse mitwirken müßten. Das gilt sowohl für den G.U. als für die sog. s.d.N.
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2.
Herabsetzung des O2-Verbrauches gehört bei Neurosen nicht zu den großen Seltenheiten.
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3.
In solchen Fällen können klinische Symptome eines leichten Hyperthyreoidismus vorhanden sein, ohne daß der G.U. gesteigert wäre.
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4.
Der G.U. allein ist kein quantitativer Maßstab für den Grad eines Hyperthyreoidismus.
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5.
Störungen im Bereiche der Sexualsphäre im weitesten Sinne des Wortes (Abweichungen von der somatischen oder psychischen Geschlechtsdifferenzierung, Sexualneurosen) gehen häufig mit Herabsetzung des G.U. einher, ohne daß daraus auf eine inkretorische Keimdrüseninsuffizienz geschlossen werden dürfte.
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6.
Abweichungen des Gaswechsels gestatten allein keine Schlußfolgerung auf eine endokrine Störung und sind nur im Zusammenhang mit dem gesamten klinischen Zustandsbild diagnostisch zu verwerten.
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Bauer, J. Irreführende Gaswechselbefunde. Klin Wochenschr 7, 2090–2094 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01735609
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01735609