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Erfahrungen und Bemerkungen über das Myosalvarsan

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Zusammenfassung

Das Myosalvarsan ist ein wertvolles Präparat aus der Gruppe der dreiwertigen Arsenobenzole, das sich wegen seiner leichten und vollkommenen Resorbierbarkeit im Gewebe zur parenchymatösen Anwendung für Muskel wie subcutanes Zellgewebe eignet.

Es wird in der überwiegenden Zahl der Fälle vom Gewebe anstandslos und ohne örtliche oder allgemeine Nebenerscheinungen hervorzurufen, toleriert.

Es wirkt bei intravenöser Zufuhr etwas weniger stark spirochätentötend als das Neosalvarsan, aber bei subcutaner Verwendung nachhaltiger, und dann fast ebenso spirochätentötend wie das letztere.

Es eignet sich zweifellos für viele Syphiliskranke, besonders solche, bei denen im Stadium der Spätlues eine Wirkung auf die Gefäße und Organe, auch auf Liquor und Nervensystem erzielt werden soll.

Durch diese wertvollen Eigenschaften wahrt es den Charakter der (dreiwertigen) Arsenobenzole gegenüber den (fünfwertigen) As-Körpern nach dem Typus des Kakodyls, mit welchem es die leichte Löslichkeit und Schmerzlosigkeit gemeinsam hat.

Wie andere sind auch wir zu der Auffassung gelangt, daß das Myosalvarsan zur raschen Abtötung der Oberflächenspirochäten weniger geeignet ist als das Neosalvarsan, demnach, regelmäßig angewendet, für die Abortivbehandlung frischer Lues sicherlich hinter das letztere Präparat zu stellen ist.

Wir kommen aber gerade deshalb, und mit allen bisherigen Erfahrungen im Einklang stehend, zu dem Ergebnis, daß die langsamere, schonungsvollere Wirkung, die geringere Parasitotropie des Myosalvarsans das Präparat zur Behandlung von Gefäß- und Nervenkranken geeignet macht, da wir ja bemüht sind, bei solchen Kranken die heftigen allgemeinen vasomotorischen Reaktionen zu vermeiden.

Von Nebenerscheinungen sind mir bis jetzt nur ausnahmsweise und nur bei schweren Vagatonikern vorübergehende, auf die Herztätigkeit und die vom Sympathicovagus regulierten Organe, Magen, Darm, ferner einmal ein geringes, bald vorübergehendes urticarielles Erythem nnd zweimal Herpes labialis zur Beobachtung gelangt, hingegen keinerlei andere schwere Überempfindlichkeitserscheinungen.

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Ullmann, K. Erfahrungen und Bemerkungen über das Myosalvarsan. Klin Wochenschr 7, 650–655 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01734598

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