Zusammenfassung
-
1.
Die Farbung mit der Seyderhelmschen Lösung gestattet, die lebenden Formelemente von den toten zu differenzieren, da die lebenden Zellen die Farbstoffe nicht annehmen.
-
2.
Unsere Untersuchungen mit der Seyderhelmschen Farbstofflösung haben ergeben, da\ lebende Formelemente sich hauptsächlich bei akuten Erkrankungen der Harnorgane vorfinden, wahrend tote Zellen im Sediment mehr bei subakuten bzw. chronischen Harnkrankheiten vorkommen
-
3.
Daher ist die Seyderhelmsche Farbung geeignet, Rückschlüsse auf die Akuität bzw. Chronizität der vorliegenden Erkrankung zuzulassen.
-
4.
Im Einzelfall gestattet die Färbung den Nachweis der Komplikation von Erkrankungen der Blase und unteren Harnwege durch eine aufsteigende Infektion nach dem Nierenbecken.
Literatur
Ehrlich: Sauerstoffbedürfnis des Organismus. Berlin 1885.
P.Ernst, Vitale Färbung und ihre Beziehung zu besonderen Zellstrukturen.Krehl-Marchand, Handb. d. Allgem. Pathologie.
Arnold, Zentralbl. f. allg. Pathol u. pathol. Anat. 1915.
Seyderhelm undLampe, Dtsch. med. Wochenschr. 1923, Nr.32.
Seyderhelm, Dtsch. med. Wochenschr. 1925, Nr.51;Seyderhelm, Die Urinsedimente (v. Lichtenberg. Handb. d. Urologie I. Bd. 1926).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kemény, G. Die Untersuchung des Harnsediments mit Seyderhelmscher Lösung bei den Chirurgischen Erkrankungen des Harnsystems. Klin Wochenschr 7, 694–695 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01733943
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01733943