Zusammenfassung
Es wird die Frage einer experimentellen Prüfung unterworfen, ob sich bei der Regulierung der Zirkulation eine Mitwirkung von funktionsspezifischen Afferenzen nachweisen läßt, d. h. im Sinne der sog. Selbststeuerung. Die Versuchsanordnung wurde derart getroffen, daß ein zirkulatorisch isolierter Körperabschnitt unter künstliche Ernährung gesetzt war. Wechselweise wurden Nährlösungen von verschiedenenp H durch das Präparat geschickt. Als Organ zur Kontrolle allfällig sich zeigender Reflexeffekte diente das Herz.
Beim Warmblüter blieben verschiedene Modifikationen unserer Versuchsanordnung ohne sichere Resultate, vermutlich, weil durch die notwendige Häufung operativer Eingriffe die Reaktionsfähigkeit des Präparates stark leidet. — Beim Frosch ergaben sich charakteristische Unterschiede in der Herztätigkeit, je nachdem durch den künstlich ernährten hintern Körperabschnitt Ringerlösung vonp H ca. 0,4×10−7 oderp H=ca. 4×10−7 geschickt wurde. Bei der höheren H-ionenkonzentration zeigen sich unverkennbare Zeichen einer gesteigerten Aktivierung der Herztätigkeit. — Es werden die Gründe angegeben, welche dafür sprechen, daß diese reflektorische Umstimmung nicht durch die für den Kreislauf unspezifischen Hautsensibilitäten vermittelt wird, sondern durch eine Afferenzqualität, welche Glied eines physiologischen Reflexbogens zur Regulierung der Blutversorgung der Gewebe ist.
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Hess, W.R. Untersuchungen über den Mechanismus der Kreislaufregulierung. Pflügers Arch. 213, 163–170 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01733540
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