Zusammenfassung
Die beobachtete Starkstromverletzung ist durch doppelpolige Berührung eines unter 6000 Volt stehenden Leiters mit Stromübertritt von Hand -Rumpf-andere Hand unter Bildung eines Lichtbogens erfolgt. Das Leben blieb zunächst erhalten, weil wesentliche Teile des kardiovasculären Apparates und des Zentralnervensystems nicht in Mitleidenschaft gezogen waren. Die anfangs umschriebenen Substanzverluste, Nekrosen, Verbrennungen II. und III. Grades der oberen Extremitäten sind ausgezeichnet durch beständig nach Fläche und Tiefe fortschreitenden Zerfall der Haut, Muskeln, Sehnen, Gefä\e und Nerven in einer Ausdehnung, die die anfangsnachweisbare Schädigung um ein Vielfaches übertrifft. Jauchige Sekundärinfektion und feuchte Gangrän des Unterarmes führen trotz Exarticulatio humeri 11 Tage post trauma zum Tode.
Die mikroskopischen Veränderungen der kontraktilen Substanz der geschädigten Muskulatur sind der wachsartigen Degeneration ähnlich, unterscheiden sich von dieser aber wesentlich durch das Fehlen der Sarcolemmwucherungen.
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Demonstrationsvortrag im Krankenhaus (14. XI. 1922).
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Wildegans Verletzung Durch Elektrischen Starkstrom mit Tödlichem Ausgang. Klin Wochenschr 2, 588–591 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01733097
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01733097