Zusammenfassung
1.Eine zur Dystrophia adiposogenitalis oder zu ihren Teilsymptomen (Fettsucht und Hypogenitalismus) führende Schädigung der im Infundibulum und Tuber cinereum gelegenen trophischen Hirnzentren resp. der das Hormon der Hypophyse zu diesen Zentren hinführenden Sekretwege kann dadurch zustande kommen, daß a) ein aus irgendwelchen Gründen gesteigerter Liquordruck im dritten Ventrikel die zarte Region der Zentren an die Kante des Dorsum sellae anpreßt, besonders dann, wenn dieses von vornherein hoch und steil gestellt oder besonders massig ist; b) dadurch, daß auch ohne pathologisch gesteigerten Hirndruck ein exzessiv großes Dorsum sellae von unten her einen schädigenden Druck auf die betreffende Hirnpartie ausübt. 2. Die Gestalt des Dorsum sellae kann demnach in einzelnen Fällen als diagnostisches Hilfsmittel zur Erkennung der cerebralen Fettsucht und Genitaldystrophie herangezogen werden. 3. Zur groben Prüfung dieser Verhältnisse am Leichenmaterial wird eine besondere Methode, andererseits aber auch die genaue morphologische Untersuchung der Zentrenregion in fraglichen Fällen empfohlen.
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Raab, W. Zur Röntgenologischen Beurteilung der Cerebralen Fettsucht und Genitaldystrophie. Klin Wochenschr 2, 1984–1986 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01728634
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01728634