Zusammenfassung
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1.
Die Pyramidonblutprobe, welche bei meinen Untersuchungen betreffs Empfindlichkeit zwischen der Benzidin- und Guajakprobe steht, ist bei der angegebenen Methodik ein gutes Verfahren zum Nachweis okkulter Blutungen. Sie kann ebenfalls zum Nachweis von Blut im Urin und im Liquor verwendet werden.Ihr Vorteil besteht in ihrer charakteristischen, jeden Irrtum ausschließenden Farbe, in ihrer hochgradigen Eindeutigkeit und im leichten Beschaffen der nötigen Reagentien. Ihr Nachteil ist, daß die entstehende zarte Farbe, besonders bei schwächerer Reaktion, schnell verschwindet.
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2.
Das Wesen der Reaktion besteht scheinbar darin, daß bei Anwesenheit von Blut das freigewordene Oxygen des Wasserstoffsuperoxyds das Pyramidon vorübergehend zu einem violettfarbigen Oxyd oxydiert. Das Hämoglobin spielt dabei die Rolle eines Katalysators, welcher in die neuentstandene Verbindung irreversibel eintritt.
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3.
Die Pyramidonlösung, mit 50 proz. Salpetersäure unterschichtet, gibt einen intensiven blauen Ring. Diese neue Reaktion kann für Pyramidon zur Identifizierung in der Pharmakologie verwendet werden.
Literatur
Thevenon u.Rolland, Presse médicale 1918, Nr. 46, zit. nachArons.
Arons, Dtsch. med. Wochenschr. 1921, Nr. 47.
Fortwaengler, Zentralbl. f. inn. Med. 1922, Nr. 19.
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Molnár, A.L. Über das Wesen und die Klinische Bedeutung der Pyramidonblutprobe. Klin Wochenschr 2, 1978–1980 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01728631
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01728631