Zusammenfassung
Injiziert man einem Hunde dl-Alanin, so kommt es zu einem plötzlichen starken Ansteigen des Brenztraubensäurespiegels im Blut. Er erhöhte sich im Mittel von 16,8 auf 31,9 γ/ccm, d.h. um 90%, fällt dann langsam ab, um nach 6–7 Stunden wieder die Norm zu erreichen. Die Kurve des Brenztraubensäuregehaltes zeigt im einzelnen das gleiche Verhalten wie die des Blutammoniak und des O2-Verbrauches, d. h. der spezifisch-dynamischen Wirkung des Alanins. Während man aus der Parallelität zwischen Verbrennungen und NH3-Produktion nur schließen kann, daß die Desaminierung synchron dem O2-Verbrauch verläuft, ergibt sich aus dem gleichsinnigen Verhalten von Brenztraubensäurespiegel und Verbrennungen, daß die Brenztraubensäure am Zustandekommen der spezifisch-dynamischen Wirkung des Alanins beteiligt ist. Sie spielt nicht nur im intermediären Stoffwechsel als Zwischenglied eine Rolle, sondern dient auch rein energetischen Zweeken, wie unsere Versuche mit Darreichung von Brenztraubensäure am intakten Organismus und am isolierten Organ darlegen.
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Unter Mitarbeit vonK. Bertl.
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Oberdisse, K. Der Brenztraubensäuregehalt des Blutes nach Zufuhr von Aminosäure. Klin Wochenschr 24, 872–874 (1947). https://doi.org/10.1007/BF01728084
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01728084