Zusammenfassung
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1.
In Kaninchenversuchen gelang es uns, zu beweisen, daß das Testoviron (Schering), ein männliches Sexualhormonpräparat, außer einer follikulinartigen Wirkung—die an unserer Klinik an Hand von Mäuseversuchen nachgewiesen wurde—auch noch eine, und zwar viel ausgeprägtere Corpus luteum-artige Wirkung besitzt. Dafür spricht die Tatsache, daß es gelang, mit seiner Hilfe die Uterusschleimhaut unserer sämtlichen Versuchstiere bis zur Transformationsphase aufzubauen.
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2.
Das Testoviron übt diese Wirkung mit Umgehung der Ovarien direkt auf den Uterus aus. In den Ovarien kann keine hemmende Wirkung von Bedeutung festgestellt werden.
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3.
In den Nebennieren konnten weder makro- noch mikroskopisch Veränderungen nachgewiesen werden.
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4.
Im Vorderlappen der Hypophyse scheint das Zellenverhältnis zugunsten der eosinophilen Zellen verschoben zu sein.
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5.
Wir nehmen an, daß bei der beobachteten blutstillenden Wirkung des Testovirons bei Frauenleiden die Corpus luteum-hormonartige Wirkung in Betracht zu ziehen ist, besonders in Fällen von glandularcystischer Hyperplasie.
Literatur
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v. Györy, G., Páli, K. Über die Corpus luteum-artige Wirkung des männlichen Sexualhormons (Testoviron). Arch. Gynak. 172, 571–579 (1942). https://doi.org/10.1007/BF01725257
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01725257