Freiwillige, Wiederkehrende Untersuchungen Anscheinend Gesunder in ihrer Bedeutung für die Soziale Fürsorge

Zusammenfassung

• 1. Die wiederkehrenden freiwilligen Untersuchungen bei der Betriebskrankenkasse für die Gußstahlfabrik der Fried. Krupp-Aktiengesellschaft sind der erste Versuch in Deutschland, auf breiter, aber fest umrissener Grundlage den Gesundheitszustand anscheinend gesunder, im erwerbstätigen Leben stehender Menschen festzustellen und in bestimmten Zeitabschnitten nachzuprüfen.

• 2. Der Wert dieser Untersuchungen liegt in der Möglichkeit der Überwachung des Gesundheitszustandes, insbesondere der frühzeitigen Feststellung von Krankheiten, die ihrem Träger bisher nicht zum Bewußtsein gelangt sind oder in ihrer Bedeutung für seine Erwerbsfähigkeit nicht hinreichend gewürdigt werden konnten.

• 3. Jede der Heilung zugänglich gemachte Erkrankung bedeutet nicht nur die Beseitigung der Gefahr der frühzeitigen Invalidität für den Erkrankten mit allen ihren heute katastrophalen Folgen für die Familie, sondern für die gesamte Volkswirtschaft die Erhaltung einer Arbeitskraft und eine Ersparnis am Volksvermögen.

• 4. Die bisherigen Ergebnisse beweisen die Bedeutung der freiwilligen Untersuchungen besonders im Kampf gegen die Tuberkulose, auf dem Gebiete der Herzerkrankungen, der ulcerösen Magen- und Darmerkrankungen und der organischen Nervenleiden.

• 5. Jugendliche mit Merkmalen körperlicher Minderwertigkeit sollen im allgemeinen von der Annahme als Arbeiter bei der Schwerindustrie ausgeschlossen sein.

Die Ausdehnung dieser Einrichtung auf alle Kassen ist anzustreben. Nach der Verwirklichung dieses Planes wäre es möglich, die Überwachung des Gesundheitszustandes auszudehnen bis zur Altersinvalidität; die Kartothekkarte müßte beim Ausscheiden der Versicherten an die nunmehr die soziale Fürsorge übernehmende Kasse weitergegeben werden.